Hast du deine Kinder schon einmal gefragt was sie sich wünschen? Jetzt nicht auf Weihnachten oder auf den Geburtstag, sondern einfach so. Welche Antwort du wohl bekommst? Einen freien Wunsch! Da, kommt womöglich: „Ich wünsche mir viele Geschenke, Süßigkeiten oder einen tollen Ausflug.“ Bei vielen Erwachsenen wäre das ja wahrscheinlich im ersten Moment genau dasselbe und man wünschte sich die unmöglichsten Dinge. Lässt man jedoch das Herz sprechen, würden da nicht ganz andere Wünsche kommen? Wie Liebe, Gesundheit, Glück, Freiheit, Geborgenheit usw.? Was denkst du, braucht dein Kind wirklich?
Als unsere Kinder noch klein waren, gaben wir ihnen als junge Eltern zwar viel Nähe, jedoch wollte ich ihnen auch sonst alles bieten. Ein Haus und Geld, um ihnen alles zu ermöglichen. Und ja wir hatten ein Haus und wir konnten ihnen vieles bieten. Eines Tages wurde dann unser ältester Sohn sehr krank, er sprach oft über den Tod und unser Vertrauensarzt hatte den Verdacht auf Leukämie. Zwei Monate lang kämpften wir buchstäblich um sein Leben. Währenddessen las ich per Zufall einen Artikel über Krankheiten und was sie uns sagen wollen. Darin stand, dass Kinderleukämie ein Ausdruck für zu wenig Liebe sei. Ich war schockiert, dachte immer ich gebe unseren Kindern viel Nähe und Liebe. Dachte aber über die derzeitige Lebenssituation nach und realisierte erst wie sich unsere Kinder wohl dabei fühlen. Ich arbeitete fast 100% und mein Mann kümmerte sich um drei Jobs gleichzeitig, um unseren Lebensstandart zu halten. Ganz nebenbei war da ja noch das große Haus mit Umschwung. Während diesen zwei Monaten ging ich fast nicht arbeiten und war für unseren Sohn da. Ich gab ihm die Liebe, Nähe und Aufmerksamkeit, nach der er sich sehnte. Ich lag stundenlang neben ihm, massierte ihm die Füße und verbrachte so viel Zeit wie möglich mit ihm alleine. Er wurde wieder gesund und das ohne jegliche schulmedizinische Hilfe, sondern durch unsere Liebe und Zuwendung.
Was brauchen also Kinder wirklich? Oder was brauchen wir alle wirklich?
Die Mami oder den Papi ganz für sich allein
Auch besonders wertvoll sind die Zeiten, in denen das Kind Vater oder Mutter für sich alleine haben. Sie unterstützen die Identitätsentwicklung, das Selbstvertrauen und die Selbstsicherheit.
Vor allem aber wächst bei den Kindern die Erkenntnis, dass die Eltern ihre Einzigartigkeit wahrnehmen und fördern.
Auch wenn das nicht immer gerade möglich ist, ist es für das Kind schon ein riesiges Erlebnis einmal im Jahr etwas ganz alleine mit der Mama oder dem Papa machen zu dürfen. Wenn man sich vorstellt, wie viel dass es dem Kind bedeutet und wie lange es das in seinem Herzen trägt - bei den meisten Menschen bleibt es ein Leben lang - ist es doch einfach wert sich einmal die Zeit zu nehmen. Es wird auch für die Mami oder den Papi ein unvergessliches Erlebnis. Mit dem Gummiboot einen Fluss hinab fahren, ein Ausflug ins Grüne, ein Besuch im Hallenbad, in den Vergnügungspark, im Wald die Tiere beobachten und Bäume hochklettern oder eine Radtour, egal was es auch ist, das gemeinsame Erlebnis wird nicht nur dem Kind Spaß machen.
Das „TUN“ zählt, nicht das „WIE VIEL ODER WAS“!
Unser mittlerer Sohn beispielsweise wünscht sich von seinem Papa jedes Jahr, dass er mit ihm allein einen Zeltausflug in der freien Natur macht. Ich gehe immer wieder auf die verschiedenen Wünsche unserer beiden anderen Kinder ein. Dabei brauchen Kinder nicht den irrsten Freizeitpark (obwohl sie das natürlich auch toll finden würden). Was die Kinder wirklich brauchen ist Zeit. Viel Zeit und Liebe. Wenn man ihnen das geben kann, spielt es keine Rolle wohin man geht.